EINE BLUME SAGT MEHR ALS 1000 WORTE

Viele sprichwörtliche Redewendungen befassen sich mit Blumen. Beispiele wie: „etwas durch die Blume sagen“, „Blumen sprechen lassen“ oder „etwas blumig ausdrücken“, schleichen sich immer wieder in den alltäglichen Sprachgebrauch ein. Doch woher kommen diese Redewendungen, und worin lag ihre ursprüngliche Bedeutung?

Blumen in einer Liebesbeziehung

Vieles stammt noch aus der Zeit, als der Gedankenaustausch sich an gesellschaftliche Gepflogenheiten zu halten hatte. Wenn der Kavalier nicht persönlich bei seiner Herzensdame erscheinen konnte, nutzte er Blumen als Überbringer seiner Botschaften. Einige dieser Symboliken haben sich in die heutige Zeit gerettet. Das bekannteste Beispiel stellt natürlich die rote Rose dar, die einzig und allein dem Partner vorbehalten ist. Heutzutage haben Blumen an bestimmten Tagen noch einen ähnlichen Stellenwert: Denn wer lässt es sich schon nehmen, seiner Auserwählten am Valentinstag Blumen zu überreichen?

Nicht immer gab es die „Sprache der Blumen“

Anfang des 18. Jahrhunderts sind durch Briefe aus dem Orient die Anfänge der Blumensprache bekannt geworden. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts begann man hierzulande damit, ausgewählten Blumen eine bestimmte Bedeutung zuzuweisen. Zuvor wurden eher bunte Blumensträuße aus dem eigenen Garten verschenkt. Mit diesem Wandel wurden auch Dichter und Maler auf die „blumige Sprache“ aufmerksam und arbeiteten sie in ihre Werke ein.

Feinsinnige Bedeutungen

Ach was muss das schön gewesen sein – eine Sprache, bei der man bzw. „Frau“ nicht zwischen den Zeilen zu lesen brauchte. Von wegen! Denn gerade in den Anfangszeiten der Blütensprache musste „Mann“ auf jede einzelne Nuance achten, um auch ja die richtige Botschaft zu verschicken. Sitz und Farbe der Schleife waren ebenso von Belang wie das Alter der Blüten. Beispielsweise war es üblich, dass ein Herr der Dame seines Herzens für einen gemeinsamen Ball ein Blumenbouquet zum Anstecken übersandte und die Art, wie die Empfängerin dieses trug, die Antwort darstellte.

Was ist heute geblieben?

Die feinsinnigen Bedeutungen der Blumen sind heute nicht mehr modern. Was würde es auch nützen, wenn der Absender des Straußes sich in der Blumensprache auskennt, aber der Empfänger nicht. Doch eigentlich muss „Mann“ nur eines beachten: Die Vorlieben seiner Auserwählten. Denn kennt „Mann“ die Vorlieben von „Frau“, so kann die entsprechende Blumenauswahl auf ganz persönliche Weise Zuneigung symbolisieren. Rote Rosen sind eine Ausnahme, denn sie sind landläufig überall als Blume der Liebe bekannt und werden nur unter Verliebten verschenkt.

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